Parabeln

Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen

Wir alle können „Stroh in Gold verwandeln“, wenn wir das Gute am Schlechten erkennen und die jetzigen Probleme besonnen angehen. Wenn sich Angst einschleicht, können wir überprüfen, welche Ressourcen wir haben: Haben wir bspw. ein Dach über dem Kopf, ausreichend zu Essen und zu Trinken, können wir in einem geheizten Raum abwarten, bis sich die Lage wieder entspannt? Denn eins ist gewiss: Alles verändert sich beständig und nach Regen folgt auch wieder Sonnenschein.

Wenn sich Sorgen einschleichen, können wir uns sagen: Stopp, mach es nicht schlimmer, als es ist! Und uns dann hilfreichere Gedanken machen, bspw. dass wir das aushalten können, was uns jetzt abverlangt wird. Wir können unsere Aufmerksamkeit bewusst auf andere/ positive Dinge richten, statt in Grübelschleifen festzuhängen. Diese Freiheit des Denkens kann uns niemand nehmen.

Schwierigkeiten, Schmerzen und Leiden gehört zum Menschsein dazu, aber wir haben die Wahl, konstruktiv damit umgehen. Es ist wichtig zu erkennen, ob es Schwierigkeiten gibt, die man lösen muss: Dies sind Situationen, die ein besonnenes Handeln und direktes Eingreifen erfordern. Oder ob sich die Probleme daraus ergeben, dass wir durch unsere Einstellung und unsere Erwartungen das Leiden vergrößern.

Benjamin Franklin sagte dazu: „Unsere begrenzte Perspektive, unsere Hoffnungen und Befürchtungen sind unser Maßstab für das Leben, und wenn die Umstände nicht unseren Vorstellungen entsprechen, werden sie zu unseren Problemen.“

Sehen wir die Schwierigkeiten als kostbare Inspiration für Mut, die Dinge achtsam, kreativ und mitfühlend zu betrachten. So können wir vielleicht entdecken, dass wir statt unserer sonstigen Geschäftigkeit jetzt anders aktiv sind: Musikhören, mit Freunden telefonieren, lesen, mit den Kindern spielen, das alles kann ein Gefühl von Frieden und Zufriedenheit mit sich bringen. Erfüllung und Wohlbefinden liegen in uns selbst bereit, wie das in Stroh gebannte Gold, das nur auf seine Verwandlung wartet…

 

angelehnt an Jack Kornfield: „Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens“ (Kösel, 2017)